Geschichte
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Die Geschichte der SAJV

1933

Am 28. Januar treffen sich die Delegierten von 18 Jugendorganisationen und gründen gemeinsam die «Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Ferienhilfe und Freizeitarbeit für Jugendliche» (SAF). Elf Jahre später sollte die SAF zur SAJV werden.

1939

Nach vier Jahren Vorbereitungszeit steht das Endergebnis des Projekts «Schweizer Jugendhaus». An der Schweizerischen Landesausstellung «Landi» im Jahre 1939 beteiligt sich die SAF federführend am Bau des Schweizer Jugendhauses. Die Landi ist für die junge SAF eine gute Möglichkeit, sich zu profilieren und auf nationaler Ebene auf sich aufmerksam zu machen. Der Aufwand lohnt sich. Die Landi wird mit über 10 Millionen Eintritten zum Grosserfolg, und die SAF erhält die gewünschte Aufmerksamkeit. In der Folge erreichen die Jugendverbände ein breites Publikum; die SAF kann stetig neue Mitgliedsorganisationen gewinnen und wird so zum führenden nationalen Dachverband im Jugendbereich.  

1942

Noch mitten im Zweiten Weltkrieg wird der «antifaschistische Weltjugendbund» gegründet, an dem sich die SAF beteiligt.   

1943

Ebenfalls mitten im Zweiten Weltkrieg feiert die SAF ihr 10-jähriges Bestehen. 

1944

Das Jahr 1944 ist ein Wendepunkt in der Geschichte der SAF, und das aus einem ziemlich kuriosen Grund: Die «Schweizerische Aktiengesellschaft für Fleischwarenimport» trägt sich im Handelsregister ein – mit dem Akronym SAF. «Unsere» SAF sieht sich deshalb gezwungen, ihren Namen zu ändern. Einige Mitgliedsorganisationen befürchten, dass die Bezeichnung «Dachverband» ihre Autonomie einschränken könnte, deshalb wird «Arbeitsgemeinschaft» beibehalten. Elf Jahre nach der Gründung bekommt die «Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände» (SAJV) den Namen, den sie bis heute trägt.  

1950

Der antifaschistische Weltjugendbund ist kommunistisch dominiert. Dies lässt sich nicht mit den politischen Idealen der Jugendverbände vereinbaren, und die SAJV tritt aus dem Bund aus.  

Die SAJV ist von nun an in beobachtender Funktion an der «World Assembly of Youth» vertreten, die anfangs der 1950er-Jahre von den blockfreien Staaten als Gegenorganisation gegründet wurde.  

1963 - die SAJV wird 30!  

Weil sich die SAJV seit den 1960er-Jahren entwicklungspolitisch betätigt (indem sie beispielsweise Tagungen veranstaltet und Jugendverbände zum Spendensammeln auffordert), tritt sie als Gründungsmitglied dem «Council of European National Youth Committees» (CENYC) bei, dem Vorläufer des heutigen «European Youth Forum». Dies passt zu den Bemühungen der SAJV, multilaterale Strukturen im Bereich der europäischen Jugendpolitik zu schaffen und auszubauen.  

1966

Die SAJV gibt die Studie «Jugend und Gesellschaft» in Auftrag, die den Grundstein für den späteren Ausbau der Arbeitsgemeinschaft legt. Mit der Veröffentlichung dieser Studie liegen erstmals nationale Erkenntnisse zum Thema Jugend sowie wissenschaftliche Belege für die Bedeutung von Jugendverbänden vor. Die SAJV erhält somit wichtige Argumente für ihre politische Arbeit.  

1971

In den 1970er-Jahren kommt Schwung in die schweizerische Politik, und auch die SAJV kann immer mehr mitmischen. In diesem Jahr erhalten die Schweizer Frauen das Stimmrecht. Dieser Meilenstein ist ein Erfolg für die SAJV, die sich seit langem dafür eingesetzt hat.

Es gelingt der SAJV nun auch, die Jugend verstärkt in die Politik einzubringen. So wird beispielsweise der Schlussbericht der parlamentarischen Kommission zu Jugendthemen («Kommission Gut») fertiggestellt. Dieser markiert den Anfang der modernen Jugendpolitik in der Schweiz. 

1975

1975 spricht sich bereits eine Mehrheit der Mitgliedsorganisationen der SAJV für die Einführung eines Zivildienstes als Alternative zum Militärdienst aus.  

1981

Die SAJV feiert ihren 50. Geburtstag – zwei Jahre zu früh! Denn dass 1933 und nicht 1931 das eigentliche Gründungsjahr ist, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht historisch erforscht. Zum Jubiläum erhält die SAJV vom Bundesrat einen Sonderkredit. Das Jubiläumsgeschenk wird vom damaligen Bundesrat Hans Hürlimann persönlich überbracht.  

1983 - Die SAJV wird (wirklich) 50!

Im Jahr 1983 setzt sich die SAJV stark für eine Amnestie für die im Zuge der Jugendunruhen über tausend festgenommenen Jugendlichen ein. Gemeinsam mit den kirchlichen Jugendverbänden reicht sie einen politischen Vorstoss ein. Dieser wird zwar vom Parlament abgelehnt, trägt jedoch stark zur Versachlichung der Diskussion über die Jugendunruhen bei.  

1984

Die SAJV und ihre Mitgliedsorganisationen gehen auf die Strasse. 1984 sammeln sie über 80’000 Unterschriften für eine Petition, die einen bezahlten Jugendurlaub inklusive der entsprechenden Weiterbildungsmassnahmen für Jugendleiter*innen bis zu deren 30. Lebensjahr fordert.  

1991

Sieben Jahre nach der Unterschriftensammlung für die Einführung eines Jugendurlaubs wird das Gesetz über den Jugendurlaub verabschiedet – einer der grössten politischen Erfolge der SAJV.  

Anlässlich der 700-Jahr-Feier der Schweizerischen Eidgenossenschaft veranstaltet die SAJV die erste Jugendsession. Höhepunkt: die Debatte mit dem damaligen Bundespräsidenten Flavio Cotti.  

1992

Das Ostprojekt wird lanciert. Dieses internationale Projekt besteht in einer Zusammenarbeit mit Jugendorganisation aus der Schweiz und dem Balkan. 

1993 - Die SAJV wird 60! 

Die SAJV startet ihr Projekt «Voilà» zur Gesundheitsförderung und Suchtprävention in den Kinder- und Jugendverbänden.  

1996

Die SAJV ist eine der Initiantinnen des Europäischen Jugendforums, der europäischen Dachorganisation der nationalen Jugendräte und internationalen Jugendorganisationen. Sie etabliert sich damit weiter als internationale Wortführerin der Schweizer Jugend und deren Vernetzung mit ganz Europa.  

1999

Die Arbeit der SAJV zahlt sich einmal mehr aus. Bei der Revision der Bundesverfassung werden 1999 zwei neue Artikel eingeführt, die explizit die Anliegen von Kindern und Jugendlichen betreffen. Damit sind zum ersten Mal die Rechte von Kindern und Jugendlichen auf Bundesebene gesetzlich verankert.  

Parallel dazu lanciert die SAJV ihr Mentoringprojekt für politisch engagierte junge Frauen.

2003 - Die SAJV wird 70! 

Das von der SAJV 1999 lancierte Mentoringprojekt für politisch engagierte junge Frauen erzielt einen Erfolg: 2003 wird es vom Europarat mit dem ersten Preis für besonders innovative Projekte im Bereich der Jugendpartizipation ausgezeichnet.  

Die UNO-Generalversammlung empfängt auf Vorschlag der SAJV ihre erste Youth Rep. 2003 ist erst eine einzige Vertreterin das Gesicht der Jugend bei der UNO.    

2003 beteiligen sich zwanzig Kantone am Gesundheitsförderungsprogramm «Voilà». 

2004

Das Gesundheitsförderungsprogramm «Voilà» wird mit dem Europäischen Präventionspreis der Pompidou-Gruppe sowie dem Aeberhardt-Preis der Eduard Aeberhardt-Stiftung ausgezeichnet. 

2005

Die allererste «Aktion 72 Stunden» macht Freiwilligenarbeit von Jugendverbänden sichtbar, dies dank 500 Projekten mit mehr als 20’000 Teilnehmer*innen in der ganzen Schweiz während drei Tagen.  

2006

Die SAJV ist Mitinitiantin von Innovage, einer Organisation für pensionierte Fachfrauen und -männer, die auch im Ruhestand aktiv sein wollen. Diese geben ihr Wissen und ihre Erfahrung ehrenamtlich an Einzelpersonen, Gruppen oder Körperschaften weiter, die Träger gemeinnütziger Projekte sind.  

2008

Die SAJV wird 75 und veranstaltet mit ihren Mitgliedsorganisationen ein grosses Sommerfest!   

Die SAJV wird von politischen und fachlichen Akteur*innen (endlich!) als wichtige Gesprächspartner*in bezüglich Gesundheitsförderung von Jugendlichen anerkannt.  

Die SAJV beteiligt sich mit dem neuen Programm «Jugend formt Zukunft» massgeblich an der Festlegung der Jugendpolitik der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA). 

2009

2009 legt die SAJV den Schwerpunkt auf die internationale Zusammenarbeit, insbesondere mit dem Start des Südprojekts. Dieses sieht eine Zusammenarbeit mit Ländern der südlichen Hemisphäre in Asien, Afrika und Lateinamerika vor. Sein Ziel ist, Jugendorganisationen rund um die Themen «Kampf gegen extreme Armut weltweit», «Jugendpartizipation in der Entwicklungszusammenarbeit» und «Einbindung von Minderheiten in Jugendprojekten» zusammenzubringen. Jugendliche aus Honduras, Ghana und Pakistan konnten bei der SAJV ein Praktikum machen, und mehrere Freiwillige aus Schweizer Jugendverbänden hatten ebenfalls die Möglichkeit, Praktika in Asien und Afrika zu absolvieren. 

Parallel dazu feiert das Ostprojekt sein 17-jähriges Jubiläum mit einer Neuerung: Die SAJV und ihre Mitgliedsorganisationen können an den Roundtables des KOFF (swisspeace) teilnehmen.  

Das Projekt Speak Out! wird lanciert. Es ermöglicht jungen Sans-Papiers und unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden, ihre Kompetenzen weiterzuentwickeln und an Advocacy-Aktivitäten teilzunehmen. So wird ein Raum geschaffen, in dem sie ihre Stimme einbringen und ihr Schicksal in die Hand nehmen können.  

2010

Jonas Rey vertritt die Schweiz an der Weltjugendkonferenz in Mexiko.   

Aufseiten der Mitgliedsorganisationen ist die zweite «Aktion 72 Stunden» ein voller Erfolg! 

2011

Die Jugendsession feiert ihren 20. Geburtstag. Aus diesem Anlass führt die SAJV ein PolitBuskers durch: Junge Politiker*innen können an verschiedenen Orten in Bern an Debatten und Podiumsdiskussionen teilnehmen.   

2012

Die Schweiz feiert zehn Jahre UNO-Mitgliedschaft sowie die zehnte Teilnahme von inzwischen (mindestens) drei Youth Reps, die die Schweiz an UNO-Veranstaltungen vertreten.    

2013

Die SAJV wird 80 und erhält ein Geburtstagsgeschenk: Das Parlament stimmt für die weitere Teilnahme der Schweiz an europäischen Jugendaustauschprogrammen. Dieses «neue» Programm trägt den Namen Erasmus+. 

2014

Wegen der Annahme der «Initiative gegen die Masseneinwanderung» am 9. Februar 2014 droht das Ende der Jugendaustauschprogramme. Sehr schnell nimmt die Einwanderung in die Schweiz ab. Ein harter Schlag für den sprachlichen und kulturellen Austausch von Jugendlichen!  

2015

Die dritte «Aktion 72 Stunden» findet im September in der ganzen Schweiz statt und mobilisiert 25’000 junge Menschen, 5000 Teilnehmer*innen mehr als 2005!

2016

Im Kinderdorf Pestalozzi in Trogen wird die erste Kinderkonferenz durchgeführt. In Workshops werden Kinder für ihre Rechte sensibilisiert. 

2017

Im August wird bei der Bundeskanzlei eine Petition mit rund 10’000 Unterschriften eingereicht; sie verlangt, dass die Schweiz und die EU die Verhandlungen zu Erasmus+ wieder aufnehmen.   

«Gender und LGBT-Anliegen» wird ein neues Hauptthema der SAJV.    

Das «Ostprojekt» (unter dem neuen Namen «We Make Democracy») feiert sein 25-jähriges Jubiläum.  

Die Transparenzinitiative – eine Forderung der Jugendsession 2008 – wird beim Parlament eingereicht.  

2018

Sophie Neuhaus (Projektleiterin Internationale Politik) vertritt an der Seite von Doris Leuthard vor der UNO in New York den Standpunkt der Schweizer Jugend bei der Präsentation des Länderberichts zur Umsetzung der Agenda 2030.  

2019

Auf Anregung der Mitgliedsorganisationen lancieren die SAJV und die Milchjugend «BreakFree!», ein Projekt, das queeren Jugendlichen mehr Handlungsmöglichkeiten (empowerment) in Jugendorganisationen geben und ihr Umfeld sensibilisieren will. 

Der Jugendurlaub profitiert von einer Werbekampagne mit Erfahrungsberichten.   

Die SAJV verstärkt ihre Präsenz in der Westschweiz unter dem Schwerpunktnamen Réflexe Romand.  

Die SAJV engagiert sich für die Volksinitiative «Kinder ohne Tabak», die an Kinder und Jugendliche gerichtete Werbung für Tabak verbieten will. 

Das Projekt «We Make Democracy» profitiert von der ausgezeichneten Zusammenarbeit der teilnehmenden Länder: Jugendliche aus der Schweiz und dem Balkan treffen sich bei Zürich, um über die Umsetzung von Projekten in ihren jeweiligen Ländern zu diskutieren. Das nächste Treffen wird schon herbeigesehnt!  

2020

Richtungsänderung! Von nun an treffen sich die Leiter*innen der vier Bereiche, aus denen sich die SAJV zusammensetzt, um Konsensentscheide zu fällen. Die Hierarchie wird flacher und die Partizipation in den Vordergrund gestellt.   

Die «Aktion 72 Stunden» setzt sich eine Mütze auf und veranstaltet eine Winterausgabe, nur wenige Wochen bevor Corona alle Teammitglieder nach Hause schickt. Aber die SAJV macht keine Pause: Das Projekt «Schlüsselkompetenzen» startet mit der Beteiligung von Benevol Schweiz, und das erste Forum der SAJV-Verbände wird organisiert.  

Im Bereich Politik findet die Schweizer Jugendsession online statt, in Genf wird zum ersten Mal eine französischsprachige Kinderkonferenz durchgeführt, und der Nationalrat spricht sich an der Herbstsession für das Stimmrechtsalter 16 aus.  

2021

Varietà veröffentlicht die Broschüre «Inklusion und Diversität» und reiht sich anschliessend neben «BreakFree!» in die Liste der abgeschlossenen SAJV-Projekte ein.     

Die Jugendsession feiert ihr 30-jähriges Jubiläum und macht dieses zum unvergesslichen Event. Jugendliche aus ganz Europa werden zu dieser Ausgabe eingeladen, und im Berner Rathaus findet ein Politfestival statt.  

2022 

Am Ufer des Zürichsees nehmen die 45 Teilnehmer*innen von «We Make Democracy!» an einer Abschlusskonferenz teil. Die Rückmeldungen sind enthusiastisch und die Resultate ermutigend. Erneut geht ein Projekt der SAJV erfolgreich zu Ende.   

Die SAJV hat die Ehre, die Tagung 2022 des Netzwerks «freiwillig.engagiert» zu organisieren. Zahlreiche Organisationen treffen sich in Bern zu Workshops und dem Austausch zum Thema «Freiwilligenarbeit gestaltet die Gesellschaft».  

Die SAJV nimmt am legendären Bundeslager der Pfadi teil und führt einen Workshop zum Thema Risikokompetenzen durch. Das Bundeslager findet alle 14 Jahre statt und ist ein wichtiges Ereignis für die Mitglieder der Schweizer Pfadfinderbewegung.