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Die Ständeratskommission befürwortet eine Erhöhung des Jugendurlaubs!

Nachdem sich bereits National- und Bundesrat für die Förderung des ehrenamtlichen Jugendengagements ausgesprochen haben, empfiehlt nun auch die Kommission für Rechtsfragen des Ständerats (RK-S) die gleichlautenden Motionen 23.3734 und 23.3735 “Stärkung des Jugendurlaubes von einer auf zwei Wochen” zur Annahme. Die Jugendverbände CEVI, Jungwacht Blauring (Jubla), Pfadibewegung Schweiz (PBS), die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände (SAJV) , sowie der Dachverband des Schweizer Sports Swiss Olympic begrüssen diesen Entscheid und appellieren an den Ständerat, die überparteilichen Motionen zur Erhöhung des unbezahlten Jugendurlaubs für ausserschulische Jugendarbeit in Artikel OR 329e von aktuell einer auf neu zwei Wochen zu erhöhen.

Die Freiwilligenarbeit ist in der Schweiz mit jährlich 619 Millionen geleisteten Stunden von zentraler Bedeutung. Der Beitrag der Jugend ist dabei sehr hoch: Ein Viertel aller 15- bis 24-Jährigen engagiert sich freiwillig mehr als vier Stunden pro Woche (OFS, 2020). Dieses enorme freiwillige Engagement ermöglicht zahlreichen Kindern und Jugendlichen unvergessliche Erlebnisse in Jugendorganisationen in den Bereichen Kultur, Freizeit und Sport. Darüber hinaus vermittelt freiwilliges Engagement wichtige persönliche, soziale, strategische und methodische Kompetenzen: Junge Freiwillige lernen beispielsweise Projekte zu koordinieren, entwickeln Teamgeist und stärken ihr Verantwortungsbewusstsein. Diese Kompetenzen sind nicht nur für die persönliche Entwicklung nützlich, sondern auch für die Arbeitswelt von grossem Nutzen.

Auch das Wohlbefinden wird durch Freiwilliges Engagement beeinflusst, denn es steigert nachweislich positive Emotionen und Lebenskompetenzen und verbessert damit die psychische Gesundheit. Dies zeigen die Ergebnisse des Forschungsprojekts SCOUT (Keller, Kirchhoff, Blanc, 2022). Zudem erleichtert Freiwilligenarbeit die Integration in die Gesellschaft, nicht zuletzt, weil sie oft lokal ausgerichtet ist, in der unmittelbaren Nachbarschaft oder im Quartier (21%), am Wohnort (61%) oder im Kanton (44%) (Lamprecht, Fischer, Stamm, 2020). 

Hohe Anforderungen und Leistungsdruck in Ausbildung und Beruf erschweren das freiwillige Engagement von Jugendlichen aber zunehmend und für teils zwei- bis dreiwöchige Lager müssen Ferien bezogen werden. Das hat zur Folge, dass es immer schwieriger wird, Leiter*innen, Berater*innen oder Betreuungspersonen zu finden, die sich bis zum vollendeten 30. Lebensjahr unentgeltlich im Rahmen ausserschulischer Jugendarbeit engagieren. Gerade deshalb ist es wichtig, den bisherigen Jugendurlaub von fünf Tagen auszubauen und dadurch die engagierte Jugend weiter zu fördern. Zusammen mit den beiden Motionärinnen Ursula Schneider Schüttel und Maja Riniker sowie den mitunterzeichnenden Nationalrät*innen, erachten es die Jungwacht Blauring (Jubla), CEVI, die Pfadibewegung Schweiz (PBS), Swiss Olympic und die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände (SAJV) als zentral, den unbezahlten Jugendurlaub auf zwei Wochen zu erhöhen.  

Der Jugendurlaub ist das Resultat einer Petition der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände (SAJV). Seit 1991 haben alle Angestellten und Lernenden unter 30 Jahren, die sich ehrenamtlich für die Jugendarbeit in einer Organisation im kulturellen, sportlichen oder sozialen Bereich engagieren, Anspruch auf fünf zusätzliche Urlaubstage pro Jahr. Der Jugendurlaub ist im Obligationenrecht durch Artikel 329e geregelt. Mehr Infos dazu hier.


Kontaktpersonen  

Vanessa Bieri, Stellvertretende Bereichsleiterin Politik, Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände SAJV, 076 389 32 55

Luca Belci, Co-Präsident, Jungwacht Blauring Schweiz, 041 419 47 47

Alexander Wäfler, Leiter Medien und Politik, Swiss Olympic, 031 359 72 16

André Marty, Kommission für externe Kontakte, Pfadibewegung Schweiz, 079 692 73 29