Risikokompetenzen
Liest man die gängigen Medien, dann sticht beim Thema Jugend eines ins Auge: das angebliche Schutzbedürfnis. Die Jugend soll vor sich selber und andere vor ihr geschützt werden. Sie sei zu schutzbedürftig, um sich gleichermassen wie „Erwachsene“ betrinken zu dürfen, die Nachtruhe der NachbarInnen sei zu schützen und Jugendliche zu unerfahren, um ihre politische Meinung mit dem Stimmrecht kundzutun. Kurz: die Jugend wird im Namen des Jugendschutzes an allen Ecken und Enden bevormundet und in ein bestimmtes Verhaltensmuster gedrängt: ruhig, angepasst, brav, vorsichtig und leistungswillig. Da drängt sich die Frage auf: ist das wirklich unser Verständnis von Jugendschutz?
Viel zu oft geht bei diesen Diskussionen vergessen, dass auch Kindern und Jugendliche selbstbestimmte und selbst denkende Mitglieder der Gesellschaft sind. Paternalistische Bevormundung und das Aufzwingen der oben aufgeführten Werte von Ruhe und Ordnung führen kaum dazu, dass sie sich frei entwickeln können und ihre eigenen Erfahrungen – insbesondere auch im Umgang mit Risiken – sammeln können.
Was bedeutet denn eigentlich Jugendschutz? Wer oder was soll damit geschützt werden? Und wovor oder vor wem? Die Jugend vor sich selbst? Die Gesellschaft vor der Jugend? Und wie verhält sich dieses Konzept des Jugendschutzes zum Ansatz der Risikokompetenzen, also der Förderung von Kompetenzen im Umgang mit Risiken?
Für die SAJV ist klar, dass
Diese Haltung widerspiegelt auch das Positionspapier Risikokompetenzen, welches die Delegierten der SAJV an der Delegiertenversammlung 2015 verabschiedet haben.