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Jugendliche in der Arbeitswelt

Der Arbeitsmarkt muss der Jugend Perspektiven bieten!

Jugendliche und junge Erwachsene sind in wirtschaftlich schwierigen Zeiten oft am schwersten von der Arbeitslosigkeit betroffen. Sei es bei der Lehrstellensuche oder nach Abschluss der Erstausbildung. Die SAJV setzt sich für eine griffige Politik gegen die Jugendarbeitslosigkeit ein.

Ein Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit ist trotz den Bemühungen von Bund und Kantonen nicht absehbar. Die SAJV muss sogar feststellen, dass sich die Situation von Jahr zu Jahr verschärft. Problematisch ist nicht nur die Schnittstelle Schulbildung-Berufsbildung, sondern vor allem auch die Schnittstelle Berufsbildung-Arbeitsmarkt. Die SAJV hält fest, dass Jugendarbeitslosigkeit nur mit Massnahmen in verschiedensten Bereichen bekämpft werden kann.

Den Jugendlichen eine Chance geben!

Im vergangenen September haben 28’000 Jugendliche im Rahmen der Aktion 72 Stunden gezeigt, dass sie in der Lage sind, Projekte auf die Beine zu stellen und Verantwortung zu übernehmen. Die Jugendlichen von heute sind motiviert, sich zu engagieren. Die SAJV fordert Gesellschaft, Staat und Wirtschaft auf, den Jugendlichen die Chance zu geben, ihr Potential zu entwickeln und ihre Fähigkeiten zu entfalten.

Die Leistungen der Jugendverbände anerkennen!

Die Jugendverbände leisten einen wichtigen Beitrag innerhalb der Gesellschaft. Neben der sozialen Integration erlangen die Jugendlichen durch ihr Engagement in den Jugendverbänden wichtige Fähigkeiten, die auch in der Arbeitswelt von grosser Bedeutung sind. Die SAJV fordert, dass die Leistungen der Jugendverbände und der engagierten Jugendlichen von Gesellschaft, Staat und Wirtschaft anerkannt werden und sie die Jugendverbände entsprechend fördern.

Realistische Anforderungen stellen!

Nicht die Leistungen der Jugendlichen sinken, sondern die Anforderungen der Wirtschaft an Schulabgängerinnen und Schulabgänger sowie an Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger nehmen zu. Es ist nicht verantwortbar, dass Jugendliche, die diesem wachsenden Druck nicht genügen, an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Die SAJV fordert deshalb, dass die Anforderungen der Wirtschaft an die Jugendlichen jugendgerecht sind und nicht unnötig nach oben geschraubt werden.

In die Bildung investieren!

Mehr und höhere Investitionen in die Bildung sind dringend notwendig. Es muss verhindert werden, dass gerade die Förderung und Begleitung von schulisch schwächeren Schülerinnen und Schülern durch Sparmassnahmen vernachlässigt wird. Es ist ausserdem höchste Zeit, dass sich die Schweiz ernsthaft mit der Problematik der ChancenUNgleichheit auseinandersetzt und Schulmodelle umsetzt, welche den Anforderungen der Chancengleichheit gerecht werden. Die SAJV fordert deshalb von der Politik zusätzliche Investitionen in die Bildung und eine flächendeckende Umsetzung von Reformen zugunsten der Chancengleichheit.

Diskriminierung vermeiden!

Bereits ein ausländischer Name senkt die Chance auf eine Lehrstelle und einen Arbeitsplatz. Unabhängig der schulischen Leistungen, ist es für Jugendliche mit ausländischem Namen bedeutend schwieriger eine Lehrstelle oder einen Arbeitsplatz zu finden. Ein beschränktes Beziehungsnetz und mangelhafte Informationen über die Berufsbildung in der Schweiz sind weitere Hürden, die MitgrantInnen zu überwinden haben. Deshalb fordert die SAJV, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund gezielt gefördert und bei der Lehrstellensuche speziell begleitet werden, z.B. durch ein Mentoring. Zudem ist es nötig, dass die Lehrbetriebe sensibilisiert werden.

Schulabgängerinnen fördern und begleiten!

Mädchen haben bei der Lehrstellensuche grössere Schwierigkeiten als ihre männlichen Altersgenossen, da die Auswahl an traditionellen Frauenberufen sehr klein ist. Es ist deshalb besonders wichtig, dass Mädchen bei der Berufswahl besonders intensiv begleitet und beraten werden und dass sie bestärkt werden in der Wahl eines ‚traditionell männlichen’ Berufes. Eine Sensibilisierung für diese Thematik ist nicht nur in den Schulen dringend notwendig, sondern auch in Berufsberatungszentren und Betrieben. Die SAJV fordert, dass Bund und Kantone spezifische Projekte für Mädchen fördern und ausbauen.

Mehr Lehrstellen schaffen!

Lehrlinge sind eine Bereicherung. Das beweisen all die Betriebe, die erfolgreich Lehrlinge ausbilden. Lehrlingsausbildung ist nicht nur für die angehenden Erwachsenen, sondern für die ganze Gesellschaft von essentieller Wichtigkeit. Dass gesamtschweizerisch nicht einmal 20% aller Betriebe diese Verantwortung wahrnehmen und Lehrlinge ausbilden, können wir nicht akzeptieren. Die SAJV fordert von den Betrieben, dass sie ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen und Lehrstellen schaffen. Wir fordern von Bund und Kantonen, dass sie die Betriebe bei der Schaffung von Lehrstellen unterstützen und bei ungenügendem Angebot, Massnahmen zur Entschärfung der Situation ergreifen.

Jugendliche nach der Lehre nicht fallen lassen!

Für Jugendliche ist es momentan schwierig nach der Lehre eine Festanstellung zu finden. Gerade in konjunkturell schwierigen Zeiten sind Neueinsteigerinnen und Neueinsteiger gegenüber Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Berufserfahrung stark benachteiligt. Damit die Jugendlichen Arbeitserfahrungen sammeln können, werden Praktikumplätze geschaffen. Die SAJV begrüsst zwar, dass Lösungsmöglichkeiten gesucht werden, befürchtet aber, dass diese Praxis zu einer schleichenden Abwertung der Lehre führt. Lehrlinge, die nach ihrem Abschluss nicht im Lehrbetrieb weiterarbeiten können, stehen heute gerade in der Zeit der Lehrabschlussprüfung enorm unter Druck. Die SAJV fordert, dass Lehrbetriebe mittels flexiblen Lösungen diesem Druck entgegen wirken und fordert Betriebe, die keine Lehrlinge ausbilden, auf, vermehrt junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer anzustellen.