Über den Bergen erscheinen die ersten Sonnenstrahlen und der ganze See wird im kräftigen, hellen Licht gebadet. Eine passende Metapher für eine Woche geprägt von Vertrauen, Individualismus und weiblicher Energie.
In der Nähe von Zürich verbrachten vierzig Frauen aus aller Welt fünf Tage zusammen, um einander zuzuhören, Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen. Ziel der Woche war es, Erkenntnisse zu gewinnen, die sie mit nach Hause nehmen und in ihren Gemeinschaften verbreiten.
Die Inhaltsblöcke gaben einen sicheren Rahmen, in dem die Teilnehmerinnen systematische Unterdrückungsmechanismen aufdeckten und sich darüber austauschten, wie sie diese selbst schon erlebt haben. Daraufhin entwickelten sie für die Zukunft gemeinsam proaktive und reaktive Massnahmen. Die Tagesaktivitäten reichten von Gesprächen über und mit Vorbildern bis hin zur Inszenierung von Herausforderungen, denen Frauen in verschiedenen gesellschaftlichen Sphären ausgesetzt sind. Am Abend haben sie die Umgebung erkundet, Filme geschaut oder politische Diskussionen bei einem Glas Wein oder einer Tasse Tee zu gennossen. An den zwei letzten Tagen haben sie frei Toolkits und Präsentationen ausgearbeitet. Diese sollten einen Beitrag zur Bewusstseinsverbreitung über die Hürden, mit denen Frauen konfrontiert sind leisten, und undogmatische, praktische Ratschläge für Frauen jeden Alters und jeder Herkunft übermitteln.
Wir sind nicht allein.
Das wichtigste greifbare Ergebnis des Womentoring-Kurses ist das neue interkulturelle globale Netzwerk von tatkräftigen, willensstarken, kompetenten Frauen. Weitere Erfolge sind eher auf individueller Ebene bedeutend: Der Kurs diente als Plattform, als sicherer Raum, in dem viele verschiedene Erfahrungen ausgetauscht, diskutiert und reflektiert werden konnten. Jede Teilnehmerin geht mit neuen Informationen nach Hause, die sich auf ihre persönlichen Realitäten beziehen und weiter, wie sich diese mit dem Erlebten von Frauen weltweit überlappen.
Der Kursinhalt stellte die objektive institutionelle und strukturelle Benachteiligung, der wir Frauen im heutigen patriarchalischen System ausgesetzt sind ins Rampenlicht. Schon seit Jahrhunderten glauben und beweisen Aktivistinnen, dass Veränderung unumgänglich ist, wenn wir uns dafür einsetzen und uns gegenseitig ermutigen. Nur so ergeben sich Veränderungen in Führungsstilen, in Organisationsstrukturen, und im Gleichgewicht von Macht und Respekt im Alltag.
Maya Angelou sagte einst: " Life's a bitch. You've got to go out and kick ass.".
Wir finden, das bringt unsere Lebenswege und -einstellungen verdammt gut auf den Punkt.
Hier findest du mehr über die Arbeit des Fachbereichs Inklusion der SAJV.